Baumschnittkurse für Kurzentschlossene
Hallo liebe Jägerinnen und liebe Jäger,
es ist sicher leidlich Zeit abzuverlangen, wenn man wenig davon hat. Dennoch erlaubt mir die folgende Überlegung.
Wir sind alle staatlich geprüfte Jäger und können mit Wissen im Naturschutz aufwarten. Weil wir unsere Landschaft mit alten, immergrünen mistelbefallenen Apfelbaumruinen verkommen sehen, war es nur konsequent dem Landschaftspflegeverband beizutreten. Aber war das schon alles? Ich sage nein. Es wäre möglich unseren Nachbarn ohne Naturschutzausbildung Hilfestellung bei ihren Problemen zu geben.
Deshalb kam mir der Gedanke, dass wir möglichst viele Jäger ausbilden, um unsere Nachbarn zu unterstützen. Meist hat dieser nicht mehr als zehn Bäume. Sein Problem ist, dass er sich nicht traut, den Baum zu schneiden. Und das ist der einzige Fehler, den der Apfelbaumbesitzer machen kann. Man braucht keinen Background wie für eine Doktorarbeit, sondern der Lernende sollte einfache Regeln vermittelt bekommen. Zum Internet und zum „Google-Wissen“ kann stehen wie man will, aber einen Kurs zum Anfassen oder die Fähigkeit, falsches Werkzeug zu erkennen und Fehler zu vermeiden, ersetzt weder das Internet noch Google. Ich würde mich daher anbieten, mein Wissen um den Baumschnitt an interessierte Jägerinnen und Jäger im Rahmen einer Schulung weiterzugeben.
Der Landschaftspflegeverband ist eine gute Sache, aber wann wird man Ergebnisse sehen? Lasst uns den Verband dahingehend unterstützen, dass wir die Baumbesitzer ausbilden und so ermutigen, diese wichtige Arbeit nicht zu vernachlässigen. „Als der Großvater noch die Bäume geschnitten hat, hätten wir mal besser aufgepasst“ kann man in fast jedem Gespräch vernehmen.
Ich gebe am Ende der Schulung ein dreiseitiges Script heraus, was man immer wieder rauskramen kann, um seinen Mut aufzufrischen. Zuvor hat man gelernt, warum man Bäume schneidet, was die Verletzungsgefahr ist, wann es durch Pilzeintritt für den Baum gefährlich wird und welches Werkzeug man möglichst nicht einsetzt. Dass der Baum mit Austrieben (Schossern) reagiert, ist ganz normal. Aber man bekommt auch gezeigt wie man damit ohne großen Zeitaufwand umgeht. In der Folgezeit wird es immer weniger Arbeit, seinen Baum zu schneiden. Und wenn man ein Konzept hat für seinen Baum, hat man auch keine Angst ihn jedes Jahr zu schneiden. Unsere Bäume könnten mühelos 100 Jahre (und mehr) alt werden, wenn sie nicht schon mit 20 Jahren anfingen zusammenzubrechen. Für die Tiere, die auf die dicken Bäume angewiesen sind, wird es immer enger. Aber auch ganz bestimmte Pflanzen kommen schon nicht mehr vor. Lasst es uns auf die Fahne schreiben, dass wir mitgeholfen haben, sie zu retten.
Immer wieder beobachtete ich in der Vergangenheit, dass wichtige Diskussionen nicht stattfanden, bis ich einen Frauenkurs separat anbot. Das würde ich natürlich auch für Euch anbieten.
Alle Kurse sind kostenlos, dauern circa drei Stunden und dürfen beliebig jedes Jahr wiederholt werden.
Für Kurzentschlossene biete ich als Rentnerlehrling an, mit mir Termine per E-Mail abzusprechen. Es sollte noch im März sein oder wieder rechtzeitig im nächsten Jahr.
Seid bitte kurzentschlossen - seht euch die Bäume an.
Es grüßt euch
Jens-Uwe Eder
(Jens-Eder@outlook.de)