Ferienspiele Birkenau 2023 - Zeltlager Hegering VI
Am Freitagmorgen trafen die Kinder mit ihren Eltern am vereinbarten Treffunkt ein. Nach der Begrüßung wurde das Gepäck auf bereitstehende Hänger geladen und alle verabschiedeten sich. Manches Mal war nicht ganz klar ob das den Kindern schwerer fiel als den Eltern, oder doch nicht eher umgekehrt.
Dann ging es los in den Wald zum Zeltplatz.
Dort, an einer malerischen Wiese am Waldrand, angekommen ging es auch schon los. Der Platz musste eingerichtet werden, die Zelte wurden bezogen. Nachdem jedes Kind seinen Schlafplatz gefunden hatte, musste eine Feuerstelle gebaut werden. Jedes Kind weiß jetzt, worauf es ankommt, wenn man ein sicheres Lagerfeuer in der Natur entzünden will. Nachdem Feuerholz im nahen Wald gesammelt wurde, musste es mit Bügelsägen noch auf die passende Länge abgesägt werden. Nachdem auch das super geklappt hatte, wurde das Feuer entzündet. Ein toller Lohn für die Mühen davor.
Am Nachmittag wurden kleine Exkursionen in der Umgebung gemacht, bei denen einige Zusammenhänge der Natur erklärt wurden. Was gibt es für Tiere im Wald, wie leben sie da, wie heißen die Bäume, wer profitiert von wem? Diese Fragen und vieles mehr wurde mit den sehr interessierten Kindern besprochen und erklärt. Parallel dazu wurden Insektenhotels gebaut. Auch da lernten alle worauf es ankommt und konnten handwerkliches Geschick beweisen. Währenddessen konnten alle viel über die verschiedenen heimischen Insektenarten, deren Bedeutung für die Natur und deren Lebensweise erfahren.
Da so ein Tag an der frischen Luft mit vielen Erlebnissen und Eindrücken hungrig macht, wurde am frühen Abend der Grill angefacht. Es gab selbstgemachte Wildburger, alle halfen mit bei den Vorbereitungen und dann wurde, sehnsüchtig erwartet, einer nach dem anderen gegessen. Gestärkt stand dann noch das Highlight des Tages auf dem Programm. Mit Fernglas bewaffnet, begab sich jedes Kind mit einem ausgebildeten Jäger bis zum Nachteinbruch auf einen Hochsitz. Begeistert wurde von dem Erlebten erzählt. Rehe, Fuchs, Dachs und sogar ein Uhu beim Mäusefang wurden gesichtet. Währenddessen wurde es sich am Lagerfeuer gemütlich gemacht und der Abend klang mit Gitarre und Gesang aus.
Am nächsten Tag wurde sich, nach einem ausgiebigen Frühstück, schon langsam an die Vorbereitungen für das Mittagessen gemacht. Es sollte eine gesunde Gemüsesuppe über dem Lagerfeuer gekocht werden. Bei den vielen hungrigen Mündern die essen wollten, musste einiges Gemüse gewaschen und geschnitten werden. Während die Suppe in einem großen Kupferkessel über dem Feuer kochte, hatten alle Kinder einen Durchgang am Fühlkasten. Darin versteckt waren zum Beispiel Maiskolben, Blätter, Moos oder die Abwurfstange von einem Rehbock, die ertastet werden mussten. Anschließend wurden Haselnussstöcke, die für das Abendessen benötigt wurden, gesammelt und individuell mit Schnitzereien und Symbolen verziert. Die Kinder hatten aber auch viel Zeit sich selbstständig in der Natur zu beschäftigen. Das wurde auch mit Begeisterung angenommen, man kann drinnen und vor allem auch draußen ohne Elektronik Spaß haben. Das ist nicht für jeden selbstverständlich. Am Abend gab es Stockbrot mit Würstchen, welches auf den selbstgeschnitzten Stöcken natürlich umso besser schmeckte.
Bei Einbruch der Dunkelheit ging es dann auf die, mit Spannung erwartete, Nachtwanderung. Vor Beginn wurde den Kindern erklärt, dass nun die Zeit der Tiere beginnt und sich alle ruhig verhalten sollen. Auch wurde besprochen, dass man als Mensch im Wald nur Gast ist und sich dementsprechend verhalten muss. Nachdem ein Teil der Strecke gemeinsam gegangen wurde, hatte jedes Kind die Möglichkeit sich, in einem Abstand von etwa 40 Metern alleine oder auch mit einer Begleitperson, an den Wegesrand zu setzten und die Geräusche des Waldes bei Stille und Dunkelheit mit allen Sinnen wahrzunehmen und zu erleben. Das war spannend!
Zurück von Nachtwanderung und Lauscherlebnis berichteten alle beim Sitzen ums Lagerfeuer das, was sie gehört und wahrgenommen hatten. Waldkauz, Mäuse im Laub, schreckende Rehe, ein Fuchs der durchs Unterholz zieht, Grillen und Wind der durch die Blätter weht. Wie schön es doch sein kann, wenn man ruhig und genau hinhört.
Der folgende Vormittag war geprägt von Aufräumen. Die Zelte mussten abgebaut und die Feuerstelle zurückgebaut werden. In der Natur wird alles so zurückgelassen, wie es vorgefunden wurde. Herumliegender Müll wurde eingesammelt, übriges Feuerholz musste von der Wiese wieder zurück in den Wald. Die Koffer wurden gepackt und auf den Hänger geladen. Dann ging es wieder zurück zum Treffpunkt, an dem die Eltern schon sehnsüchtig warteten. Alle waren wohlbehalten zurück, erzählten begeistert von ihren Erlebnissen und Abenteuern und präsentierten diverse Schnitzereien und Fundstücke aus Feld und Flur.
Ein großer Dank gilt dem Organisationsteam sowie den Helfern und Spendern, deren Einsatz stehts wie selbstverständlich wirkt, es aber nicht ist. Ein weiterer Dank gilt dem Grundstückseigentümer für die Bereitstellung der Fläche. Ohne diese Menschen wäre die Durchführung einer solchen Veranstaltung nicht möglich.
Im Namen des Hegering VI
