Fledermauskästen - gemeinsames Projekt von Landschaftspflegeverband und Jägern im Kreis Bergstraße
Der Jagdklub St. Hubertus Bergstraße hat gemeinsam mit dem regionalen Landschaftspflegeverband ein Projekt initiiert, das soziales Engagement und den Naturschutz miteinander verbindet. Finanziell unterstützt wird das Vorhaben von der Concordia Stiftung "Mensch – Natur – Gemeinschaft".
Eine Lerngruppe der „Werkstatt für Behinderte Menschen (WfBM)“, unterstützt von Teilnehmerinnen des diesjährigen Girlsdays an der Heinrich Metzendorf Schule in Bensheim, baute 80 Fledermauskästen, die Jägerinnen und Jäger des Jagdklubs an geeigneten Hochsitzen in ihrem Revier montieren. Das Holz stammt von in Bensheim gefällten Zedern, der Zuschnitt erfolgte in einem Lorscher Sägewerk.
Zahlreiche Fledermausarten sind vom Aussterben bedroht, da ihre Nahrung und natürlichen Quartiere immer mehr verschwinden. Insektizide werden ausgebracht, Wälder gerodet und alte, vermodernde Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt und durch Monokulturen ersetzt. Doch gerade diese alternden Bäume bieten durch ihre unterschiedlichen Spalten und Hohlräume den Fledermäusen beste Bedingungen.
Daher ist es sinnvoll und wichtig, künstliche Quartiere anzubieten. Hochsitze und Jagdkanzeln eignen sich für die Anbringung sehr gut, da sie oft an Waldrändern, Lichtungen und Schneisen liegen, den bevorzugten Jagdrevieren von Fledermäusen, und einen freien Anflug ermöglichen. Bei der Gestaltung und Anbringung der Kästen sind einige Dinge zu beachten: Die Säuger sind geruchs- und zugempfindlich, daher muss das Holz unbehandelt sein und die Kästen exakt gearbeitet. Der Einflugschlitz darf nicht zu groß sein, damit die Kästen nicht von anderen Tieren genutzt werden. Durch eine raue Innenseite und die Verjüngung des Kastens nach oben finden die unterschiedlichen Fledermausarten Halt und einen passenden Platz.
Die Jäger und der Landschaftspflegeverband hoffen, mit dieser gemeinsamen Aktion der Natur nicht nur unmittelbar zu helfen, sondern auch die teilnehmenden Jugendlichen für die Themen Natur und Umwelt zu begeistern.
Zu dem Projekt können Sie hier auch einen Interviewausschnitt unseres Pressesprechers Rolf Stadler mit dem Hessischen Rundfunk sowie einen Kurzbeitrag auf HR3 herunterladen.