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Kurzinformation zu Treffen mit hessischem Staatssekretär

30.3.25

Kurzinformation zum Termin am 19.03.2025 mit dem Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Am Mittwoch, dem 19.03.2025, fand in Heppenheim ein Informations- und Austauschgespräch des Jadklubs mit dem Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat statt.
Veranlassung des Termins war die Pressemitteilung des Jagdklubs zur ASP-Situation im Kreis Bergstraße, die mit Zustimmung des Jagdklubs über den Landesjagdverband dem Ministerium zugeleitet wurde und die deutliche Kritik an der bisherigen Entwicklung und den Maßnahmen zur Bekämpfung der ASP seitens des Ministeriums äußerte. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Pressemitteilung reagierte Staatssekretär Ruhl und bot kurzfristig einen Gesprächstermin an – wahlweise im Ministerium oder vor Ort. Mit Unterstützung des Kreisbeigeordneten Schimpf und den Mitarbeitern/Innen der Untere Jagdbehörde konnte ein Besprechungsraum in dem ehemaligen Hotel Am Bruchsee gefunden werden. Hierfür ein herzliches Dankeschön an die Kreisbehörde.

An dem Termin nahmen seitens des Ministeriums neben Herrn Staatssekretär Ruhl noch die Herren Höhler (Referatsleiter Obere Jagdbehörde), Kallmeyer (operativer Leiter Führungsstab ASP) und Bennighof (persönlicher Referent des Ministers). Für den Jagdklub nahmen an dem Gespräch Christian Hirsch, Gerhard Held, Roland Lulay, Rolf Burkhardt und Joachim Kilian teil.
Einleitend begrüßte der Jagdklub die Gäste und bedankte sich für die Initiative des Ministeriums für das Gespräch und die Bereitschaft zu dem Termin nach Heppenheim anzureisen. Der Jagdklub wiederholte zu Beginn des Gesprächs noch einmal die in der Pressemitteilung geäußerte deutliche Kritik an der bisherigen Strategie des Ministeriums zur Bekämpfung/ Eindämmung der ASP. Der Unmut, Frust und die Unzufriedenheit der Jägerschaft über die Vorgehensweise sowie die Verzögerungen bei den Zäunungsmaßnahmen durch das Land sowie die weiterhin bestehenden Einschränkungen bzw. in Teilen des Kreisgebiet weiterhin geltende Verbot der Schwarzwildbejagung wurden seitens des Jagdklubs zu Beginn des Gesprächs noch einmal deutlich zum Ausdruck gebracht.

Herr Staatssekretär Ruhl erläuterte ausführlich die zeitliche Entwicklung der ASP seit Ausbruch im Juni 2024, den aktuellen Stand der Seuchenlage sowie der Zäunungsmaßnahmen. Er hob dabei die Bedeutung der Zäunungen im Hinblick auf die Verlangsamung der Ausbreitung und die Freigabe der Bejagung auf das Schwarzwild hervor. Im Hinblick auf die Bejagung des Schwarzwildes im Odenwald sind laut Herrn Ruhl die Zäune entlang der A5 sowie den B 38 wichtige Voraussetzung für die Bejagung. Insgesamt rechtfertigte Herr Ruhl die bisherige Vorgehensweise des Ministeriums, räumte allerdings auch ein, dass gewisse Entwicklungen des Seuchengeschehens im Hinblick auf die Ausbreitung sowie die Errichtung der Zäune aus heutiger Sicht an der ein oder anderen Stelle möglicherweise anders bewertet werden würden.

Seitens des Jagdklubs wurde noch einmal eindringlich die Bedeutung der Bejagung im Odenwald vor dem Hintergrund der durch das Bejagungsverbot stark anwachsenden Wildschweinpopulation und den z.T. gravierenden Schäden im Grünland hingewiesen. Hier sieht die Jägerschaft kurzfristigen dringenden Klärungs- und Regelungsbedarf hinsichtlich der Wildschadensersatzthematik seitens der Behörden und fordert, dass der Wildschadensersatz in der Tierseuchensituation nicht zu Lasten der Jäger gehen darf.
Um die Freigabe der Bejagung auf das Schwarzwild als Mittel der Bekämpfung/ Eindämmung der ASP wirksam werden zu lassen, müssen aus Sicht des Jagklubs die infrastrukturellen Einrichtungen im Sinne der kurzen (Fahr-)Wege und bürokratischen Abläufe optimiert werden. Eine Verwurfprämie von 200 EUR wird, nach Einschätzung des Jagdklubs als alleiniges Mittel nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Hierzu müssen mit der Kreisbehörde noch verschiedener Abläufe bei der Verwertung,Verwerfung, Zwischenlagerung im Detail besprochen und abgestimmt werden, wie z.B. Sammelstellen und Formulare.

Am Ende eines insgesamt harmonischen Gesprächs sowie eines konstruktiven Austauschs wurde seitens des Ministeriums versichert, dass man sich zeitnah um die Erledigung der durch den Jagdklub formulierten „Hausaufgaben“ kümmern wird und man sich über einen weiteren Dialog mit der Jägerschaft im Kreis Bergstraße freut. Die Teilnehmer des Jagdklubs konnten in dem Gespräch wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse der bisherigen Seuchenbekämpfung aus den Revieren im Kreis Bergstraße den Teilnehmern des Ministeriums mitteilen und dabei ganz konkrete Beispiele fehlgelaufener Aktionen schildern und belegen, in der Hoffnung, dass sie auf Gehör seitens des Ministeriums stoßen.

Am Ende bleibt noch festzuhalten, dass sich unsere Behörden im Kreis gegenüber dem Ministerium sehr darum bemühen, passende Reglungen und Lösungen im Sinne der Jägerschaft zu finden und bestrebt sind sie gegenüber dem Land auch durchzusetzen - Lösungen, die an die Besonderheiten der
Region und die Jagdbedingungen im Kreis Bergstraße angepasst sind.