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Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion auf Sommertour beim Jagdklub St. Hubertus Bergstraße

1.7.19

Auf Ihrer Sommertour 2019, die unter dem Thema „Nachhaltigkeit“ steht, machte die SPD-Kreistagsfraktion am Montag (24.) bei den Jägern des Kreises Bergstraße halt. Im Erlenbacher Bergstierpark trafen sich 12 Fraktionsmitglieder, allen voran Erster Kreisbeigeordneter Karsten Krug, gleichzeitig Dezernent für das Jagdwesen im Kreis, mit Vorstandsmitgliedern des Jagdklub St. Hubertus Bergstraße. Ziel des Besuches war, sich Informationen aus erster Hand über das Wirken der Jäger im Kreisgebiet zu verschaffen und sich ein Bild über Jäger im Generellen zu machen. Viele der anwesenden Kommunalpolitiker waren überrascht, welche Aufgaben die Jäger täglich ehrenamtlich übernehmen, nachdem Prof. Joachim Kilian (1. Vorsitzender) in einer kurzen Einführung den Jagdklub St. Hubertus Bergstraße mit seinen Aufgaben und seiner Vereinsstruktur vorstellte. Sparten wie Jagdhornbläser, Hunde- und Schießwesen wurden ebenso kurz vorgestellt, wie das Engagement im Bereich des Naturschutzes.
Förster Jens-Uwe Eder, der auch gleichzeitig als ausgebildeter Umweltpädagoge für die Nachwuchsbildung im Jagdklub zuständig ist, referierte über die Tätigkeiten und Informationsveranstaltungen sowie die Jungjägerausbildung im Forsthaus Almen in Fürth-Weschnitz.
Auf besonderes Interesse stießen die Ausführungen von Geschäftsführer Roland Lulay, der über die vereinseigene Hundesparte und insbesondere über die Ausbildung der Nachsuchenhunde referierte, die z. B. auch bei der Suche nach verunfalltem Wild zum Einsatz kommen. Kreisjagdberater Rolf Burkhardt gab einen kurzen Überblick über die Wildarten im Kreisgebiet sowie Informationen zu Abschuss- und Verkehrsunfallzahlen. Hier waren die Kreispolitiker- und -politikerrinnen erstaunt darüber, wie oft und teilweise auch mitten in der Nacht, die Jäger von der Polizei zu Wildunfällen hinzugerufen werden. Pressesprecher Rolf Stadler informierte in einem kurzen Abriss zur Informationspolitik des Jagdklubs sowie zu den aktuellen Trends und Wahrnehmungen der Jagd und Jäger in der Öffentlichkeit, die leider zunehmend emotions- und weniger faktenbasiert sind. Es zeigen sich hier deutlich unterschiedliche Wahrnehmungen in der ländlichen im Vergleich zur eher urban geprägten Bevölkerung.
Zweiter Vorsitzender Christian Hirsch ging kurz auf die Situation Landespolitik und Jägerschaft sowie die Standpunkte der einzelnen im Landtag vertretenen Parteien zum Thema Jagd ein. Leider war die Politik in den letzten Jahren deutlich durch immer mehr Reglementierungen geprägt, die seitens der Jägerschaft oft nicht nachvollziehbar sind und eher klientelbedingt zu sein scheinen.
Weitere Themen waren die aktuell im europäischen Ausland zum Teil grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP), die im Kreisgebiet leider wieder ausgebrochene Räude (deren Verursacher, die Sarcoptes-Milbe auch Haustiere und den Menschen befallen kann), Schonzeiten auf den Fuchs in den Sommermonaten sowie das vermehrte Auftreten des Wolfs in Deutschland und den damit verbundenen Herausforderungen.
In seinem Eingangsstatement machte Josef Fiedler, SPD-Fraktionsvorsitzender, deutlich, dass er die Jäger als wichtigen Teil der Natur und auch als einen notwendigen Regulator sieht.
Kreisbeigeordneter Krug machte deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen Kreisbehörden und Jägerschaft seit Jahren auf einem sehr guten Fundament beruht und sehr fruchtbar und konstruktiv ist. Herausforderungen würden in konstruktiver Art gemeinsam angegangen und gelöst.
Einige der Gäste hatten schon Kontakt zu Jagd und Jägern, entweder aus der Kindheit heraus oder über Freunde. Jedoch waren die vielfältigen Aufgaben, die die Jägerinnen und Jäger zu erfüllen haben in Ihrer Umfang bislang so detailliert nicht bekannt und sorgten zum Teil für erstaunte Blicke der Besucher. Unisono waren sich die SPD-Kreistagsmitglieder einig, dass Jagd und Jäger nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft haben und die ehrenamtliche Arbeit der Jägerschaft zu würdigen ist.
Am Ende der Besuches wurden die Gäste noch zu einem kleinen Imbiss mit Wildschweinbratwurst, frischem Hausmacher Brot sowie Getränken eingeladen, sodass die Sommertour auch in dieser Hinsicht einen passenden Abschluss im Sinne ihres Mottos „Nachhaltigkeit“ mit regionalen Erzeugnissen fand.

 

 

 

Bilder und Text: Rolf Stadler, Pressesprecher

 

Siehe auch: Artikel in der Odenwälder Zeitung vom 26. Juni 2019